Donnerstag, 5. Dezember 2014, 18.15 Uhr,
Universität Zürich, Rämistrasse 71, KOH-B-10
Prof. Dr. Eberhard Sandschneider
Otto Wolff-Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
Europas erfolgreicher Abstieg in geopolitischer Perspektive
Geopolitische Umbrüche gehören zur Normalität internationaler Politik. Während sich viele Diskussionen auf die Rolle der aufsteigenden Mächte konzentrieren, wird allzu leicht übersehen, dass noch sehr viel grössere Bedeutung dem Verhalten der absteigenden Staaten zukommt. Während Europas relativer geopolitischer Abstieg ausser Frage zu stehen scheint, stellt sich die Frage, wie es gelingen kann, Frieden, Sicherheit und Wohlstand zu erhalten, ohne in die Fehler der Vergangenheit zu verfallen, die gerade durch die Konfliktneigung von absteigenden Staaten immer wieder zu verheerenden Katastrophen geführt haben. Seinen eigenen Abstieg erfolgreich zu managen, ist die zentrale Aufgabe Europas im 21. Jahrhundert.
Kurzbiographie
Eberhard Sandschneider wurde 1955 geboren und studierte an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken Anglistik, klassische Philologie und Politikwissenschaften. 1986 promovierte er mit einer Arbeit über „Militär und Politik in der VR China, 1969-1985“ und widmete sich auch in seiner Habilitationsschrift zu „Stabilität und Transformation politischer Systeme“ einer internationalen Perspektive auf das politische Geschehen. Von 1995 bis 1998 lehrte er als Professor für Internationale Beziehungen an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Seit 1998 hält er den Lehrstuhl für Politik Chinas und Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin inne, wo er während drei Jahren auch als Dekan des Fachbereichs Politik und Sozialwissenschaften tätig war. 2003 übernahm er zusätzlich zu seiner Professur die Position des Otto-Wolff-Direktors des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin.
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