Mittwoch, 9. März 2011, 18.15 Uhr
Universität Zürich, Rämistrasse 71, Aula, KOL-G-201
Prof. Dr. Fritz Stern
Historiker, Columbia University, New York
Entzaubertes Amerika?
Seit einigen Jahren hat die Reputation der Vereinigten Staaten deutlich an Glanz eingebüsst. Die einzige verbliebene Supermacht sieht sich nicht nur im globalen Spannungsfeld, sondern auch im Landesinneren mit massiven Problemen konfrontiert. Lässt sich daraus schliessen, dass der Niedergang der USA beschlossene Sache ist? Oder werden sich – wie immer wieder im Lauf der Geschichte – die Kräfte der Regeneration durchsetzen? Eine Prognose.
Kurzbiographie
Prof. Dr. Fritz Stern emigrierte 1938 mit zwölf Jahren aus Deutschland in die USA. An der Columbia University in New York City studierte er Geschichte. Nach der Promotion in deutscher Geschichte war er bis zu seiner Emeritierung als Professor an der Columbia University tätig. Seine Lehr- und Forschungstätigkeit unterbrach er für mehrere Gastprofessuren und 1969 bis 1970 für einen Aufenthalt am «Institute for Advanced Study» in Princeton. Stern verfasste zahlreiche wissenschaftliche Essays und Monografien, die in der breiten Öffentlichkeit grosse Beachtung fanden. Seine Doppelbiographie über Bismarck und dessen Bankier Bleichröder gilt als Standardwerk. Er prägte den klassisch gewordenen Ausdruck der «zweiten Chance», um die er sich auch als politischer Berater bemühte. Er war 1993 bis 1994 Senior Advisor des deutschen Botschafters in Bonn und anschliessend bis 1996 als Berater der Regierung tätig. 1999 erhielt Stern den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 2004 wurde ihm die Leo-Baeck-Medaille für besondere Verdienste um die deutsch-jüdische Aussöhnung verliehen. Sein neustes Buch «Unser Jahrhundert. Ein Gespräch», das er gemeinsam mit Helmut Schmidt verfasste, ist 2010 im C.H. Beck Verlag in München erschienen.
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«Düstere Sicht auf Amerikas Lage»
von A. Rüesch in: Neue Zürcher Zeitung, 11.03.2011, Nr. 59, S. 9
Mit freundlicher Genehmigung der Neuen Zürcher Zeitung.
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